Krems: Halbzeitbilanz in der HLA!
Der Grunddurchgang in der HLA ist absolviert, ab 6. Februar startet das Obere- und das Untere Playoff.
Der heurige HLA-Grunddurchgang verlief großteils papierformgemäß. An der Spitze platzierte sich wie erwartetAlpla HC Hard, knapp gefolgt von den punktegleichen Fivers und West Wien. Trotz großen Verletzungsproblemen konnten die Vorarlberger dank ihres großen und ausgeglichenen Kaders ihre knappe Vormachtstellung in der HLA halten. Für die verletzten Schlüsselspieler sprangen die „Halbjahreszugänge“ Mitar Markez und Sasa Mikanovic erfolgreich in die Bresche. Diese Kurzzugänge beenden jetzt allerdings ihre Tätigkeit. Es bleibt abzuwarten wie schnell die verletzten Schlüsselspieler wieder in das Mannschaftsgefüge eingegliedert werden können. Sollte dies nicht ideal funktionieren, stehen mit den Fivers und West Wien kompetente Gegner um den Titel parat.
Der HC Fivers WAT Margareten konnte dank seines großen Repertoires an Nachwuchsspielern die Abgänge von Teamspieler Christoph Edelmüller (Karriereende) und zwei weiteren Kaderspielern gut verkraften und schafften es zusätzlich den Verlust von Romas Kirveliavicius (wechselte in die deutsche Bundesliga) während des Grunddurchganges in Grenzen zu halten. Die Fivers liefen am Ende des Grunddurchganges zur Höchstform auf und präsentierten sich in der Kremser Sporthalle als geschlossene Einheit. Die Mannschaft hat genügend Kraft auch starke Harder voll zu fordern und konnte dies erst im Dezember sehr gut beweisen.
SG INSIGNIS Handball WESTWIEN entwickelte sich in den letzten Jahren ständig weiter und liegt daher in der HLA Rangordnung zu Recht ganz weit vorne. „Vom Durchschnittsteam zum österreichischen Spitzenteam“. Ein entsprechendes Vereinsbudget erlaubt ein professionelles Umfeld mit ausgezeichneter Nachwuchsarbeit. Ein engagiertes Trainerteam rund um Manager Conny Wilczynski machte diesen Sprung nach vorne möglich. Trainer Erlingur Richardsson wird allerdings den Verein zu Saisonende (Richtung Berlin) verlassen, ebenso Topspieler Alex Hermann (wechselt zu den Bergischen). Es bleibt abzuwarten wie die Mannschaft mit dieser Situation umzugehen weiß. Auch WESTWIEN kann um den österreichischen Meister ein Wort mitreden. Im Hintergrund wird Conny bereits an der Lösung 2015/16 arbeiten, ein isländischer Trainer (kennen wir ihn bereits?) soll den Erfolgsweg der SG fortsetzten.
Der Serienmeister der früheren Jahre, Bregenz Handball, hat zu Saisonbeginn ebenfalls aufgerüstet und mit Robert Hedin einen erfolgreichen internationalen Trainer an den Bodensee geholt. Neu mit an Bord der Schwede Tobias Vavrne und Kreisspieler Dominik Bammer. Bregenz mischte lange erfolgreich an der HLA Spitze mit, am Ende reichte es dann„nur“ zum vierten Tabellenrang im Grunddurchgang. Hedin wird seinen Mannen im Jänner wieder zu neuen Kräften verhelfen, für die oberste Spitze der HLA dürfte aber in der heurigen Saison die Kaderqualität und Kaderbreite noch nicht ganz reichen.
Der Moser Medical UHK Krems hat sein Ziel, den 5. Tabellenrang zu erreichen, punktgenau erfüllt und Trainer Ivo Belas kann daher in Ruhe an der Weiterentwicklung der Mannschaft arbeiten. Bereits im Mai gaben die ehemaligen Top-Spieler der HLA, Ivo Belas (als Spieler) und Werner Lint (die Macht am Kreis) ihr Karriereende bekannt. Ebenso beschloss der erfahrene Torhüter Mario Vizvary den Verein wegen seiner Doppelbelastung (Beruf-Handball) zu verlassen. Der Kremser Christoph Swoboda wechselte zu St. Pölten und Linkshänder-Talent Patrick Dietrich beschloss das Berufsleben dem Handballsport vorzuziehen. Trotz dieses Aderlasses kam es vorerst nur zur Neuverpflichtung des Nachwuchskreises Max Wagner. Später stieß dann auch der erfahrene Abwehrspezialist und ehemalige UHK Spieler Kristof Vizvary zum Team dazu. Außerdem meldete sich der langzeitverletzte Kapitän und Spielmacher Georg Chalupa wieder fit zurück. Leider verletzte sich das Talent Marko Simek (bereits vor Saisonbeginn), wenig später auch Neuzugang Max Wagner. Dazu kam die Handverletzung von Topscorer und Zweier-Kapitän Tobias Schopf. Es war daher keine leichte Aufgabe für Trainer Ivo Belas und sein Team die Abgänge und Verletzungen zu kompensieren. Der Moser Medical Trainer hat sich natürlich neue Ziele gesetzt, wir werden darüber gesondert berichten.
Union JURI Leoben ging einen ähnlichen Weg wie der UHK. Neben erfahrenen Topspielern (Filzwieser, Surac, Barisic-Jamann) sollen viele junge und auch neue Spieler zukünftig den Schlüssel zum Erfolg bringen. Es liegt an Trainer Romas Magelinskas in den nächsten beiden Jahren ein neues Team zu formen und zu einer Einheit zusammen zu schweißen. Licht und Schatten prägen daher die bisherige Saison, Formschwankungen der jungen Spieler gehören eben zum Tagesgeschäft. Darunter haben auch andere Mannschaften, die diesen Weg gehen, zu leiden. Die Mannschaft hat aktuell die Qualität sich im oberen Bereich des Unteren Playoffs (UPO) festzusetzen.
Sparkasse Schwaz Handball Tirol hingegen dürfte vermutlich mit seinem Grunddurchgang nicht ganz zufrieden sein. Die Mannschaft konnte trotz des guten Neuzuganges Anton Prakapenia sein Saisonziel (Platz fünf) nicht erreichen. Spielertrainer Kresimir Marakovic hatte es schwer, besonders deswegen, da er selbst verletzungsbedingt als Schlüsselspieler seiner Mannschaft nicht zur Verfügung stand. Eine Prognose für das UPO fällt schwer, da die Qualität vermutlich davon abhängig ist, ob Kresimir zeitgerecht wieder fit wird und seiner Mannschaft die wichtigen Impulse als Spieler bringen kann. Nach Saisonende wäre ein Umbruch (ähnlich Leoben) denkbar.
HC Linz AG konnte erst gegen Ende der Hinrunde mit Erfolgserlebnissen aufwarten. Zuvor hatten die Stahlstädter eine sehr lange Verletztenliste. Gegen Ende des Grunddurchgangs baute die Mannschaft allerdings wieder ab. Der Kader ist nicht sehr groß, die Schlüsselspieler mussten sehr viele Einsatzzeiten in Kauf nehmen, außerdem konnte Bomber Lehner verletzungsbedingt gegen Saisonende seine Stärken nicht mehr voll einsetzen. Mit dem Abstiegskampf dürften die Mannen von Trainer Nermin Adzamija nichts zu tun haben, es sei denn, der Verletztenteufel schlägt wieder zu. Dies wollen wir unseren Freunden aus Oberösterreich aber nicht wünschen.
Auf den Plätzen 9 und 10 liegen der Traditionsverein HSG Raiffeisen Bärnbach/Köflach und der Aufsteiger aus St.Pölten. Die Steirer waren allerdings mit dem Erreichten nicht zufrieden und wechselten den Trainer. Anstelle von Milos Nikola kam Anfang November der Portugiese Pedro Alvarez. Die Steirer haben von den Namen her einen guten Kader (Arnaudovski, Nenadic, Kolar, Szabo…) zur Verfügung. Aber lediglich in der Zeit des Trainerwechsels konnten die Mannen um Othmar Pusterhofer kurzfristig ihr wahres Gesicht zeigen, boten gute Partien, um gegen Saisonende wieder (warum?) nachzulassen. Die Mannschaft hätte gutes Potential. Dieses gilt es nun im UPO abzurufen, sonst wird es wiederum sehr eng. Es wäre schade, würde der frühere Meister in den Abstieg verwickelt werden.
Mit SU Falkensteiner Katschberg St.Pölten steht der Aufsteiger an der undankbaren zehnten und letzten Stelle der Tabelle. Die Landeshauptstädter fanden dank ihres Neuzuganges Damir Dukic zwar sehr gut zu Beginn der Saison ins Spiel, im Laufe des Grunddurchganges konnten sich die Gegner allerdings auf die berechenbare Stärke der Falken immer besser einstellen. Hier galt es vor allem Goalgetter Dukic aus dem Spiel zu nehmen, bzw. dessen Räume einzuengen. Sollten die St.Pöltener ihre Stütze auch in der Frühjahrssaison halten können und zusätzlich noch eine Kaderaufstockung möglich sein, besteht eine gute Chance dem Abstieg zu entgehen. Trainer Ibish Thaqi holt aus seiner Mannschaft ein Maximum heraus. Vielleicht gelingt ihm wieder ein Frühstart, dies könnte seiner Mannschaft anschließend zur berühmten „zweiten Luft“ verhelfen.
Zu diesen genannten 10 Mannschaften stößt in der Playoff-Serie noch das Team Austria dazu. Welche Spieler und welche Jahrgänge hier in das Spielgeschehen eingreifen werden, ist mir noch nicht bekannt. Dies ist vermutlich vom Erfolg des Team Austria 94 bei der Jänner-Qualifikation (9.1. bis 11.1. 2015) für die WM in Rio 2015 abhängig. Gegner sind hier Russland, Slowakei und Türkei. Sollte das Team 94 die Quali schaffen, wird der ÖHB vermutlich dieses Team in die Playoff-Serie nominieren. Bei Nicht-Qualifikation könnte der nächste jüngere Jahrgang folgen. Wir werden zeitgerecht über das Junioren-Nationalteam berichten:
Details:
Für das Obere Playoff (OPO) haben sich bei Punktehalbierung folgende Mannschaften qualifiziert: Hard (15 Punkte), Fivers und West Wien (je 14 Punkte), Bregenz (13 Punkte), Moser Medical (10 Punkte) und dazu kommt jetzt das Team Austria.
Im Unteren Playoff (UPO) sind vertreten:
Leoben und Schwarz (je 7 Punkte), Linz (6 Punkte), Bärnbach/Köflach (4 Punkte), St. Pölten (3 Punkte) und ebenfalls das Team Austria.
Alle 5 Vereine des OPO und die 3 bestplatzierten Vereine des UPO bestreiten gegen Ende April die Viertelfinalserie (1 vs. 8; 2 vs. 7; usw.), die beiden Letztplatzierten des UPO kämpfen im direkten Duell (Best of Three) um den Abstieg in die Bundesliga.
Wer könnte in der Saison 2015/16 von der Bundesliga in die HLA nachrücken? Derzeit gibt es dort ein starkes Gedränge an der Tabellenspitze, aber keinen klaren Favoriten. Nach 15 absolvierten Runden führt Union Erste Bank Hollabrunn knapp vor SC kelag Ferlach und HC ece bulls Bruck/Mur.
Vorschau:
Der Moser Medical UHK Krems startet seine OPO Spiele voraussichtlich am Freitag, 6. Februar 2015 in Hard. Eine Woche später (Termin noch nicht exakt fixiert) geht es zu Hause gegen die Fivers.
Die Gegner sind alle bekannt, die genauen Spieltage werden derzeit noch abgestimmt und anschließend in der Moser Medical Homepage veröffentlicht.
Bericht von: www.uhk-krems.at